Baur

Si loin, si proche : le Pays du Matin calme / So fern und doch so nah: das Land des ruhigen Morgens

Ji-Young Demol Park, Lee Lee Nam

20 mars 2024 - 30 juin 2024

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Kurze Zeit nach dem 60. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Südkorea hat unser Museum beschlossen, die Darstellung der von seinem Gründer Alfred Baur (1865-1951) so sehr geschätzten Landschaft und insbesondere der Berge, die in beiden Ländern eine zentrale Rolle spielen, zu thematisieren. Eine Gelegenheit, sich daran zu erinnern, dass das Ehepaar Baur vor 100 Jahren im Winter 1924 auf einer Reise durch den Fernen Osten in den Strassen, Märkten, Museen und bei den Denkmälern der koreanischen Hauptstadt Halt machte. Ein wunderbares Ensemble von Seladons mit Intarsiendekor aus dem Königreich Goryeo (918-1392), das der Schweizer Sammler einige Jahre später erwarb, zeugt ebenfalls von der wertvollen Verbindung zwischen unserem Museum und dem Land des ruhigen Morgens.

In Anlehnung an die beiden vorangegangenen zeitgenössischen Begegnungen Aus Erde und aus Seide (2019) und Lob des Lichts (2022) bietet die Ausstellung So fern und doch so nah anhand einer exquisiten Auswahl alter Werke aus dem Musée national des arts asiatiques – Guimet und der Fondation Baur einen neuartigen Dialog zwischen zwei zeitgenössischen koreanischen Künstlern: Durch die jahrhundertealten Verbindungen zwischen Kulturen und Objekten, Materialien, Farben und Motiven finden sich die in Tinte getauchten Gipfel von Ji-Young Demol Park und die belebten Berge von Lee Lee Nam in den Werken des Malers Jeong Seon (1676-1759) wieder: Die Bergdarstellungen dieses grossen Meisters, der als „Erfinder der koreanischen Landschaft“ gilt, sowie die jadefarbenen Seladons und das edle weisse Porzellan der Joseon-Dynastie (1392-1910), die für das Land des ruhigen Morgens emblematisch sind, haben Generationen von Künstlern tatsächlich immer wieder berührt. Unter diesen zeichnen sich Ji-Young Demol Park und Lee Lee Nam gleichermassen durch ihre fruchtbare Beziehung zu diesem Erbe und durch die Kraft ihrer jeweiligen Welten aus, die auf eine gewisse Wiederverzauberung der Natur ausgerichtet sind.